Öffentliche Landschaftspflegeaktion
Ort: An der Brunnenhalde bwz. am Guibstein in Oberschmeien
Der BUND Sigmaringen engagiert sich in den Bereichen Arten- und Biotopschutz ( Pflege von Wacholderheiden in Oberschmeien, Amphibienprojekt mit dem NABU ), Klimaschutz ( Solarbotschafter ) und in der Umweltbildung ( Ferienprogramm der Stadt ). Außerdem ist der BUND Sigmaringen froh, dass das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg vergangenen September das Vorhaben Kalkabbau im Natura2000-Gebiet Donautal bei Beuron-Thiergarten aus dem Regionalplan Bodensee-Oberschwaben herausgenommen hat.
Die Studentinnen betonen, dass Ihnen ein stärkerer Klima- und Naturschutz auch persönlich ein großes Anliegen ist, damit sie zuversichtlich in die Zukunft schauen können.
Autor: Gerhard Stumpp
Am 13.Juli besuchte eine Gruppe des BUND-Ortsverbandes Sigmaringen den Lotharpfad und das Nationalparkzentrum im Nordschwarzwald.
Der Nationalpark Schwarzwald wurde am 1. Januar 2014 gegründet und ist der erste Nationalpark in Baden-Württemberg. Die übereinanderliegenden Riegel des neuen Nationalparkzentrums am Ruhestein ( Logo des Nationalparks ) erinnern an Totholzstämme, die von einem Sturm umgeworfen wurden. Auch innen dreht sich in der multimedialen Dauerausstellung auf rund 1.000 Quadratmetern alles um Waldwildnis. Geleitet werden die Gäste von keinem Geringeren als dem Wald selbst, der mit Fragen zum Nachdenken anregt.
Am 26.12.1999 ließ der Sturm Lothar in bisher kaum vorstellbaren Maß Bäume umstürzen. Die Gruppe war beeindruckt davon, dass auch ohne Aufforstung sich wieder Ansätze eines natürlichen Waldes gebildet haben. Die Exkursion hinterließ zahlreiche positive Eindrücke.
In einer gemeinsamen Aktion von BUND ( Gerhard Stumpp ) und NABU ( Karl Fidelis Gauggel ) Sigmaringen wurden an der Gemeindeverbindungsstraße nach Ablach in der Zeit vom 21. Februar bis 23.März 2024 ca. 5400 Erdkröten über die Straße getragen und damit vor den Autoreifen gerettet. Vom Lebensraum in den angrenzenden Wäldern machten sich die Amphibien im zeitigen Frühjahr auf den Weg zu den Laichgewässern rund um den Krauchenwieser Park.
Die beiden Naturschutzverbände bedanken sich beim Bauhof der Stadt Sigmaringen für den reibungslosen Auf- und Abbau des Krötenzauns.
An einem kleinen Amphibienzaun des NABU im Bereich des Südsees konnten weitere ca. 270 Kröten gerettet werden.
Für die kommenden Jahre ist zu überlegen, ob angesichts der hohen Zahl der Tiere stationäre Durchlässe angestrebt werden sollten.
Bei seinem Vortrag am 26. April 2024 ´Die neue Fahrradkultur am Beispiel der Niederlande ´ machte Referent Thomas Gotthardt vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Göppingen am Beispiel unseres Nachbarlandes deutlich, mit welchen Maßnahmen wir die Situation für Radfahrende auch hierzulande erheblich verbessern können. Ein Umparken im Kopf Richtung umwelt-freundliche Mobilität sei notwendig.
Zunächst ging Herr Gotthardt auf die Motivation von Fahrradfahrenden ein. Während in Deutschland häufig Umweltfreundlichkeit, gesundheitliche und preisliche Aspekte als Hauptgründe genannt würden, gäben Radfahrer in dänischen und niederländischen Städten an, Radfahren sei schneller, einfacher und bequemer. Eine Typologie der Radfahrenden besage, dass nur ca.6 % aus Begeisterung und Überzeugung zum Rad griffen, ca. 60 % seien interessiert, aber besorgt, für 33 % käme Radfahren auf keinen Fall in Frage. Es gelte, die 60% für eine regelmäßige Radnutzung zu gewinnen. Aufgabe sei es, eine der jeweiligen Stadt angepasste Vision für einen Radverkehrsanteil von bis zu 60% zu entwickeln. Vision auch deshalb, weil Städte wie Amsterdam in den 1970er Jahren noch im Autoverkehr erstickt seien, aber heute dieses Ziel weitgehend erreicht hätten. Ein guter Gradmesser sei die Zahl der Radabstellplätze an Bahnhöfen. 2019 habe es am Hauptbahnhof Amsterdam ca. 25000 Radabstellplätze gegeben, am Stuttgarter Hauptbahnhof ca. 100.
Eine moderne Mobilitätsplanung kümmere sich zuerst um Wege für den Fußverkehr, dann den Radverkehr und zuletzt für den Autoverkehr. Ideal seien getrennte Bereiche zur Erhöhung der Sicherheit. Radwege seien rot einzufärben und dürften nicht direkt an parkenden Autos vorbeiführen. Hier bestehe Gefahr beim plötzlichen Öffnen von Türen ( Dooring ). Besondere Aufmerksamkeit müsse Kreuzungsbereichen gewidmet werden. Kreisverkehre seien 5x sicherer als Kreuzungen, Bordsteinkannten seien abzusenken.
Ein heißes Eisen griff der Referent beim Thema Parken in Innenstädten auf. Er vertrat die Ansicht, dass der Handel die Bedeutung von Parkplätzen oft überschätze. Er gestand ein, dass Onlinehandel und Verbraucherparks auf der grünen Wiese Einzelhändlern Probleme bereiteten. Mit Hinblick auf das heutige Shoppen, das oft auch Freunde treffen, Kaffee trinken und Essen gehen impliziere, müssten der Einzelhandel und Innenstädte an ihrer Attraktivität und Aufenthaltsqualität arbeiten. Die Nutzung des Stadtraums als Parkplatz sei ein fundamentales Missverständnis.
Eine Arbeitsgruppe bei FairWandel Sigmaringen möchte Schritte zur Fahrradstadt Sigmaringen voranbringen.
Stefan Flaig, stellv. BUND-Landesvorsitzender, machte in seinem Vortrag ´ Wege zur nachhaltigen Mobilität ´ unmissverständlich klar, dass ohne eine drastische Reduktion des motorisierten Individualverkehrs die Einhaltung der Klimaziele in weite Ferne rückt. Dies gelte vor allem auch für Baden-Württemberg, wo der Verkehr einen Anteil von 33 Prozent (2020) an den gesamten CO2 -Emissionen hat und diese seit 1990 sogar noch angestiegen sind.
In der Studie ´ Mobiles Baden-Württemberg ´ von 2017 wird deutlich, dass bei einem bloßen Umstieg auf Elektromobilität die Klimaziele, die ja dem Lebensschutz künftiger Generationen dienen, immer noch klar verfehlt werden. Selbst bei 100% Elektromobilität müsse die Verkehrsleistung (gefahrene Kilometer) um ca. 70 Prozent reduziert werden, die Zahl der Fahrzeuge auf ein Sechstel sinken. Dann brauche man in der Regel auch keinen Straßenneubau mehr, auch keine neue dreispurige Trasse B311/B313 zwischen Mengen und Meßkirch. Mehr Straßenfläche induziere ohnehin mehr Verkehr.
Als erste zielführende Maßnahmen neben einer Erhöhung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs nannte er mehr Verkehrsgerechtigkeit (Gleichberechtigung für den Rad- und Fußverkehr gegenüber dem motorisierten Individualverkehr ), die Förderung von Mitfahrer-Apps und die Reduktion von Parkraum.
Der Referent räumte ein, dass dies vielen Menschen heute noch völlig utopisch erscheine. Aber entweder geben wir die Klimaschutzziele (z.B. den Vertrag von Paris ) auf und ignorieren nationale Gesetze. Dann sollten wir das auch öffentlich sagen (politische Ehrlichkeit). Oder wir müssen SOFORT wirksame Maßnahmen zur Reduktion des motorisierten Individualverkehrs kommunizieren und umsetzen. Die Kommunen spielten hier eine tragende Rolle.
Die Interessengemeinschaft pro Mittelberg/Thiergarten hat mit Freude die Nachricht des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen bzw. des Regierungspräsidiums Tübingen vom 6.September 2023 aufgenommen, wonach das geplante Kalksteinabbaugebiet Mittelberg bei Thiergarten/Beuron aus dem Regionalplan Bodensee/Oberschwaben herausgenommen und ihm die Genehmigung versagt wurde. Nach Angaben des Ministeriums fehlte es an der rechtlich notwendigen FFH-Verträglichkeitsprüfung, die auf Grundlage einer gutachterlichen Einschätzung erforderlich gewesen wäre.
Bereits in einer Resolution vom 29. November 2016 hatte die Interessengemeinschaft betont, dass sie das Projekt im Natura2000-Gebiet Oberes Donautal nicht für genehmigungsfähig hält. Als Gründe wurden angeführt: Unvereinbarkeit mit dem Verschlechterungsverbot für Artenvielfalt und Biotoptypen in FFH-Gebieten, das Vorkommen europäisch geschützter Vogel- und Schmetterlingsarten, eine mangelnde Prüfung von Alternativen und nicht zuletzt die verkehrliche Belastung durch LKW auf der engen Donautalstraße. Die Beeinträchtigung der Lebensqualität im Tal sowie die Beeinträchtigung des sanften Tourismus wurden ebenfalls angeführt.
Mit umfangreicher Informationsarbeit über Presse, Rundfunk und Fernsehen wurde die Überzeugung verbreitet, dass das öffentliche Interesse am Schutz des Natura2000-Gebietes das öffentliche Interesse am Abbau hochreiner Kalke deutlich überwiege. Stellungnahmen der Umweltverbände und Briefe bzw. E-Mails ergänzten die Widerstandsarbeit gegen den Kalkabbau.
Die Akteure der Interessengemeinschaft möchten sich insbesondere bei den Bürgerinnen und Bürgern für die große Unterstützung z. B. durch ´Kein Kalkabbau ´-Transparente und die starke moralische Unterstützung bedanken. Diese Unterstützung wurde auch bei den Demonstrationen am 15.Juli.2017 in Thiergarten und am 12.Juni 2021 in Sigmaringen bekundet. Unser Dank gilt auch den Abgeordneten, die bei den Demonstrationen aufgetreten sind.
Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft, den Kalkabbau im Donautal für längere Zeit zu verhindern. Unsere Freude ist groß.
Weiter Infos und Pressemitteilung auf www.pro-donautal.de
Den Teilnehmer*innen einer BUND-Fahrradexkursion stellte Anna Pröbstle den Biolandhof in Scheer vor, den sie mit ihren beiden Brüdern bewirtschaftet.
Die Milch der 22 Mutterkühe verschiedener Rassen wie Limousin oder Angus steht ausschließlich ihren Kälbern zur Verfügung. Die tägliche Milchleistung mit 8 Litern ist gegenüber Hochleistungsmilchkühen deutlich reduziert. Allerdings ernähren sich die Kühe weitgehend vom Gras der extensiv bewirtschafteten und artenreichen Wiesen und benötigen kein Kraftfutter. Die Kälber brauchen deshalb mehr Zeit für ihr Wachstum. Das Geschäftsmodell ökologische und umweltfreundliche Landbewirtschaftung kann ökonomisch aber nur Erfolg haben, wenn der Verbraucher bereit ist, deutlich höhere Preise zu zahlen.
Im Hofladen im Zentrum von Scheer kann durch den Kauf einer breiten Palette von Biolandprodukten wie Kartoffeln, Rindfleisch oder Ziegenkäse die heimische regionale Landwirtschaft unterstützt werden.
Kritisch sieht der BUND Sigmaringen die Pläne zu einer B 311/B313neu. Die Varianten Nordtrasse und F1 würden direkt am Stall der Pröbstles vorbei und südlich der Waldbühne Sigmaringendorf ca. 2 km durch den Wald führen.
Link zum Pröbstlehof: proebstle-biohof.de
Junglandwirt Daniel Stehle präsentierte bei einer BUND-Exkursion den Besuchern die hohen Standards der Tierhaltung in seinem durch Bioland zertifizierten Schweinestall in Laiz.
Während einem 50 bis 110 Kilogramm schweren Mastschwein in konventioneller Haltung mindestens 0,75 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen müssen, haben die Tiere in Laiz 1,6 m² im Stall plus 1,3m² Auslauf im Freien zur Verfügung. Die ca.1080 Tiere in seinem neuen Stall werden in Gruppen in Buchten gehalten, die vollständig mit Stroh bedeckt sind. Spaltenböden gibt es nicht. Das Stroh wird mehrmals am Tag von einer Art Gondel aus der Höhe von oben über den Stallboden ausgestreut, was sogleich die Aufmerksamkeit der Tiere erregt. Eine leichte Neigung des Stallbodens erleichtert die regelmäßige Reinigung. Im Stall war für die Besucher praktisch keine Geruchsbelästigung wahrzunehmen.
Junglandwirt Stehle ist es wichtig, dass mehr als 50% des Futters von eigenen Agrarflächen stammen. Die Tiere erhalten Getreide, Bohnen und Presskuchen. Bedingt durch das geringere Tempo bei der Mast und die dadurch längere Dauer bis zur Schlachtreife nach 7-8 Monaten ist der Kaufpreis für Schweinefleisch aus der Haltung nach Bioland-Kriterien deutlich höher als aus konventioneller Haltung. Alle Biolandschweine der rebio bw ( Regionale Bioland Erzeugergemeinschaft Baden-Württemberg ), mit deren Hilfe Daniel Stehle seine Schweine über Edeka Südwest vermarktet, sind geboren, aufgezogen, und geschlachtet in Baden- Württemberg. Sie werden auch hier verkauft.
BUND-Vorsitzender Gerhard Stumpp wies darauf hin, dass die Landesregierung Baden-Württemberg das Ziel ausgegeben habe, bis 2030 30-40 % der landwirtschaftlichen Flächen im Ökolandbau bewirtschaften zu lassen. Aktuell betrügen diese Flächen erst ca. 14 %. Die Steigerung auf 30-40% ökologische Anbaufläche sei aber nur erreichbar, wenn Bio-Erzeugnisse aus regionaler Vermarktung entsprechend wertgeschätzt und gekauft würden. Vorteile der ökologischen Landwirtschaft seien der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit ohne den Einsatz von Chemikalien. Böden würden vor Erosion geschützt. Auch Humusgehalt und Wasserhaltevermögen erhöhten sich.
Hier leiste Junglandwirt Stehle einen wichtigen Beitrag.
Am Samstag, den 04.03. zeigten unterschiedliche Initiativen aus Sigmaringen, dass sie viele sind, die sich gemeinsam für Klimagerechtigkeit einsetzen – auf ganz vielfältige Weise! Das Thema Klimagerechtigkeit sollte die Beachtung zukommen, die es braucht, um endlich mehr zu tun!
Es wurde auf die Probleme aufmerksam gemacht, aber auch Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Walter Göppel, Geschäftsführer der Energieagentur Ravensburg, machte in seinem Vortrag beim BUND Sigmaringen am 10. November deutlich, dass jede eingesparte Kilowattstunde Strom bzw. Wärmeenergie dabei helfe, ein Stück weiter aus der Abhängigkeit von russischen und anderen Gaslieferungen herauszukommen. Die Einsparungen seien Schritte zur notwendigen Klimaneutralität.
Zunächst hielt der Referent fest, dass der Erdgasanteil bei der Wärmeversorgung im Landkreis Sigmaringen bei ca. 52% liege und damit sehr hoch sei. Die neuen Bundesverordnungen zu Höchsttemperaturen in öffentlichen Räumen und Maßnahmen zur Energieeinsparung in Unternehmen sollen dazu beitragen, den Gasbedarf um mindestens 20 % zu verringern.
Im Bereich der regenerativen Stromerzeugung stehe der Landkreis vergleichsweise gut da. Ca. 74% des Strombedarfs werde regenerativ erzeugt. Allerdings betrage die regenative Wärmeabdeckung lediglich ca. 21 %. Hier bestehe noch großer Handlungsbedarf, z.B. über den Bau von Nahwärmenetzen wie z.B. in Bad Waldsee.
Zu den Einsparpotentialen beim Heizen der einzelnen Bürger gehörten unter anderem das richtige Einstellen von Umwälzpumpen ( nicht unbedingt Stufe 3 ), die Dämmung von Rohren und Armaturen, die angepasste Einstellung von Zeitschaltuhren sowie der Einbezug von Solaranlagen.
Der Referent nahm auch eine Priorisierung der Nutzung von Photovoltaik-Anlagen auf dem eigenen Dach vor. Er sehe die Eigennutzung des selbst erzeugten Stroms an erster Stelle, danach kämen das Aufladen eines Elektroautos, die Erzeugung von Warmwasser mit Hilfe eines Heizstabes und erst zuletzt die Batteriespeicherung oder Einspeisung des PV-Stroms ins öffentliche Netz.
Das Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg sehe Klimaneutralität bis 2040 vor. Der öffentlichen Hand komme eine Vorbildfunktion zu. Dadurch würden sich auch die Kriterien zum Erreichen des Goldstandards beim European Energy-Awards deutlich verschärfen.
Als vorbildlich erachtet der Fachmann das Bonusprogramm für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen in Neubaugebieten der Stadt Leutkirch. Wer klimafreundlicher als der Mindeststandard und nachhaltig baut, bekommt einen Zuschuss durch die Stadt.
Bei der Vorstandswahl in der Jahresmitgliederversammlung der BUND-Ortsgruppe Sigmaringen wurde Martin Gröh zum neuen Schatzmeister gewählt. Er löst damit Horst Essig ab, der 12 Jahre lang dieses Amt ausgeübt hat. Der wiedergewählte Vorsitzende Gerhard Stumpp würdigte dessen Verdienste und seine gewissenhafte und zuverlässige Kassenführung.
Josef Mertel und Siegfried Franz wurden als stellvertretende Vorsitzende der Ortsgruppe bestätigt. Beisitzer*innen sind Elke Hilzinger, Martin Bösch und Rudi Neusch.
Zu Kassenprüfer*innen wurden gewählt: Ursula Voelkel und Hubert Jäger.
Außerdem wurde eine neue Satzung für die BUND-Ortsgruppe beschlossen, die sich an der Mustersatzung des BUND-Landesverbandes orientiert. Bei den Satzungszwecken wird dem Klimaschutz und der Umweltbildung nun eine stärkere Bedeutung zugemessen.
Inhaltlich gab es Kritik am neu errichteten Großparkplatz beim Innovationscampus mit 200 Stellplätzen. Hier sei eine große Fläche versiegelt worden, die bisher aber nur sehr spärlich von Fahrzeugen genutzt werde. Es sei versäumt worden, die Stellplätze mit PV zu überdachen und bisher fehlten die Haltebügel für die Fahrradabstellplätze.
Weitere große Flächenversiegelungen stünden möglicherweise durch die Planungen zur B311/B313neu ins Haus.
Der BUND nimmt sich vor, im kommenden Jahr wieder mehr Exkursionen anzubieten.
Bei der BUND Jahresversammlung konnte Thomas Giesinger, Ehrenamtskoordinator beim BUND-Landesverband, die beiden langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden der BUND-Ortsgruppe Sigmaringen mit der regionalen BUND-Medaille für besondere Leistungen im BUND-Regionalverband Bodensee-Oberschwaben auszeichnen.
Siegfried Franz besitzt als pensionierter Gymnasiallehrer für Chemie und Biologie herausragende Artenkenntnisse im Bereich der heimischen Flora und Fauna, welche er bei zahlreichen öffentlichen Exkursionen unter Beweis stellte. Er ist Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie und bietet jährlich gut besuchte Pilzexkursionen und Pilzberatungen im BUND-Umweltzentrum an. Er war auch schon Ansprechpartner des Sigmaringer Krankenhauses bei Pilzvergiftungen ( z.B. Karbol Champignons ). Er ist ein wichtiges Gesicht des BUND Sigmaringen.
Josef Mertel betreut das ehrenamtliche Team des Umweltzentrums. Er teilt die Dienstzeiten ein und sorgt für den Nachschub von umweltfreundlichen Schulmaterialien. Als Elektromeister bringt er viel Know-How in technischen und praktischen Fragen mit. Er ist ehrenamtlicher Ansprechpartner für erneuerbare Energien und Stromsparen und bietet regelmäßig im Sigmaringer Ferienprogramm die Modellwerkstatt Solarenergie an, bei der mit Jugendlichen solar betriebene Karusselle und Windräder gebaut werden.
Vorsitzender Gerhard Stumpp bedankte sich für die langjährige hervorragende Arbeit und überreichte ein kleines Präsent.
Die Interessengemeinschaft Pro Mittelberg, die BUND-Ortsgruppe Sigmaringen und FairWandel SIG e.V. veranstalteten am Samstag, den 12.6. um 11 Uhr eine Kundgebung auf dem Karlsplatz in Sigmaringen.
Die Veranstalter haben kein Verständnis dafür, dass das Projekt 437-504 Kalksteinabbau am Mittelberg in Thiergarten-Beuron immer noch Bestandteil des aktuellen Regionalplanentwurfs Bodensee-Oberschwaben ist. Sie haben sich bereits Anfang Mai an die Mitglieder der Verbandsversammlung des Regionalverbands gewandt mit der Bitte, das Projekt aus dem Regionalplan zu streichen, da es im Natura-2000-Gebiet Oberes Donautal liegt und sowohl den Interessen des Natur- und Artenschutzes, als auch dem immer wichtiger werdenden sanften Tourismus widerspricht. In der zweiten Junihälfte steht die Genehmigung des Plans durch die Verbandsversammlung an. Der Plan sieht das Projekt als Rohstoffabbaugebiet vor.
Neben der Mindestforderung, das Projekt aus dem Plan zu streichen, setzen sich die Organisatoren dafür ein, dass die neue Landesregierung angesichts neuer Klimaziele das veraltete Landesplanungsgesetz zügig novelliert und bisher fehlende klare Klimaschutzvorgaben für Regionalpläne einfügt. In der Zwischenzeit dürften Regionalpläne alten Stils ohne Klimaschutzvorgaben von der Landesregierung nicht mehr genehmigt werden.
Die Organisatoren luden die Bevölkerung herzlich zu der Kundgebung und dazu ein, ein klares Zeichen gegen den Kalkabbau im Donautal zu setzen und gegebenenfalls auch ´Kein Kalkabbau-Transparente ´ bzw. Plakate mitzubringen. Für die Kundgebung bestand Maskenpflicht und das Abstandsgebot.
Für die Veranstalter: Gerhard Stumpp, BUND Sigmaringen
Autor: Fabian Kleiner
13.07.2021 ∙ REPORT MAINZ ∙ Das Erste
Neue Kieswerke und Steinbrüche. Und das in speziellen Naturschutzgebieten, so genannten Flora-Fauna-Habitaten (FFH). Wird für Rohstoffe immer mehr kostbare Natur zerstört?
Bild: SWR
Eine schöne Menge an wiedergewonnen Rohstoffe haben wir bisher gesammelt. Hier die herzliche Einladung das alte Handy im Umweltzentrum in der Burgstraße 4 in Sigmaringen zu unseren Öffnungszeiten Samstags von 10:00 - 12:15 Uhr vorbeizubringen, oder zum Repair-Café im Alten Schlachthof, das jeden ersten Samstag im Monat stattfindet. (Hier können Sie sich erkundigen, ob es stattfinden kann.)
Die Ortsgruppe Sigmaringen trägt konkret mit Projekten zur Förderung der Landschaftspflege, durch Bildung im Bereich des Naturschutzes, durch die Landschaftspflege, durch Vorträge und Exkursionen und durch die Unterstützung der FairTrade-Town Sigmaringen und des Protestes gegen den Kalkabbau im Oberen Donautal zum aktiven Umweltschutz bei.
Interessierte Bürger, passive Mitglieder und aktive Umweltschützer sind gleichermaßen bei uns willkommen.
Kommen Sie einfach bei uns im Umweltzentrum in der Burgstraße vorbei (Samstags 10:00 - 12:15 Uhr) vorbei, schreiben eine Mail oder stöbern vorerst auf unserer Seite!
Pressemitteilung
Auf Einladung der BUND-Ortsgruppe Sigmaringen erläuterten Nele Feldmann und Lucas Schuon vom Naturpark Obere Donau im Bürgersaal des Laizer Rathauses das Projekt, das seit Frühjahr 2018 in allen 7 Naturparken Baden-Württembergs umgesetzt wird.
Die Zahlen für Insekten seien alarmierend: Z.B. seien 40% der 560 Wildbienenarten in Baden-Württemberg bestandsgefährdet und ebenso 83% der Grünlandbiotoptypen.
Es gelte deshalb, ganzjährige und vielfältige Lebensräume mit Brut- und Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten zu schaffen. Jeder Quadratmeter zähle hier. Durch intensive Bildungsarbeit solle mehr Verständnis für die Bedeutung der Arten- und Biotopvielfalt geschaffen werden.
Adressaten des Projekts blühender Naturpark sind neben Privatpersonen insbesondere Kommunen mit ihren Kindergärten und Schulen. Hier können in deren Nahbereich dauerhaft Blühflächen für eine vielfältige Insektenwelt geschaffen werden. Das Projektangebot umfasst Flächenbegehungen zur Feststellung der Eignung, Seminare zur Anlage und Pflege der Blühflächen sowie pädagogisches Informationsmaterial. Interessierte können nach Identifikation geeigneter Flächen Kontakt zu den Projektleitern unter der Mailadresse bluehender(at)naturpark-obere-donau.de. aufnehmen. Auch das Haus der Natur in Beuron kann Auskunft geben.
Der BUND hofft, dass in Sigmaringen und Umgebung einige neue Blühflächen realisiert werden.
Ort: An der Brunnenhalde bwz. am Guibstein in Oberschmeien
Ort: BUND Umweltzentrum, Burgstr. 4, 72488 Sigmaringen
Ort: Brunnenhalde bzw. am Guibstein in Oberschmeien
Ort: BUND Umweltzentrum, Burgstr. 4, 72488 Sigmaringen
Ort: BUND Umweltzentrum, Burgstr. 4, 72488 Sigmaringen
Ort: Bildungszentrum Gorheim